Jetzt geht‘s los“: Sammlung der Unterstützungserklärungen beginnt ab sofort – Bekenntnis zum Nichtrauchen und zum Nichtraucherschutz
„Jetzt geht‘s los“, gibt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres den offiziellen Startschuss für das Volksbegehren zum umfassenden Nichtraucherschutz, das einen wichtigen Schritt Richtung Rauchfreiheit in Österreich darstellt. Denn ab heute, Donnerstag, ist die Registrierung für die Abgabe der Unterstützungserklärungen freigeschalten. Somit können die Österreicherinnen und Österreicher ihrer Meinung zu den Raucherplänen der Regierung mit einer Unterschrift Ausdruck verleihen.
Der Wortlaut des Volksbegehrens lautet: „DON’T SMOKE – Wir fordern aus Gründen eines optimalen Gesundheitsschutzes für alle Österreicherinnen und Österreicher eine bundesverfassungsgesetzliche Regelung für die Beibehaltung der 2015 beschlossenen Novelle zum Nichtraucherschutzgesetz (Tabakgesetz).“
„Wir müssen endlich ein starkes Bekenntnis zum Nichtrauchen und zum Nichtraucherschutz abgeben, und ab heute können wir das auf breiter Ebene tun. Ich bin zuversichtlich, dass wir genügend Druck ausüben können, dass die Politik noch einmal nachdenkt – und revidiert“, so Szekeres, der sich optimistisch zeigt, sowohl die Einreichschwelle von 8.401 Unterstützungserklärungen als auch die für eine gesetzlich verpflichtende Debatte im Nationalrat notwendige 100.000er-Marke zu knacken.
Enger Partner des Volksbegehrens ist die Österreichische Krebshilfe und deren Initiative „DON’T SMOKE“, die mit einer Online-Petition („Das Nichtrauchergesetz muss bleiben“) 468.222 Unterstützer lukriert hat. „Es wurde genug geredet, jetzt ist Zeit zu handeln“, so Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. „Eine politische Partei benutzt das Nichtraucherschutzgesetz, um Wahlkampf zu betreiben und macht es zur Koalitionsbedingung, das Nichtraucherschutzgesetz von 2015 wieder zu kippen. Dieser unverantwortliche Schritt bewegt die Krebshilfe zu drastischen Aktionen – das erste Mal in unserer fast 110-jährigen Geschichte“, betont Sevelda.
Höchste Zeit, um endlich auszudämpfen
Denn „später ist zu spät“, ist auch Daniela Jahn-Kuch, Mitinitiatorin der Initiative „DON’T SMOKE“, überzeugt: „Anfang April 2014 wurde bei meinem Bruder Kurt Kuch nach jahrzehntelangem, starkem Rauchen die Diagnose eines weit fortgeschrittenen Lungenkarzinoms diagnostiziert. Die Erkenntnis, dass der eigene, drohende Tod einzig und allein die Folge einer völlig vermeidbaren Ursache sein könnte, hat Kurt nicht nur zum Kampf um sein eigenes Leben, sondern auch zu seinem Engagement für einen umfassenden Nichtraucherschutz in Österreich angespornt. Kurt wollte, dass anderen sein Schicksal erspart bleibt. Deshalb wurde er Mitinitiator der 2014 von der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie ins Leben gerufenen „DON´T-SMOKE“-Kampagne. Mit dem Rauchen begonnen zu haben, erklärte Kurt zum größten Fehler seines Lebens. Er starb am 3. Jänner 2015, neun Monate nach Diagnosestellung, im Alter von 42 Jahren.“
„In den Industrieländern stellt der Zigarettenkonsum aktuell das bedeutendste individuelle Gesundheitsrisiko dar und ist gleichzeitig die führende Ursache für frühzeitige Sterblichkeit“, unterstreicht Hellmut Samonigg, Initiator der Initiative „DON’T SMOKE“. „Diese Gefahren treffen natürlich nicht nur aktive Raucher, sondern in ähnlichem Ausmaß auch Personen, die regelmäßig dem Zigarettenrauch ausgesetzt sind. Es ist also höchste Zeit, um endlich auszudämpfen.“
Die Initiatoren des Volksbegehrens hoffen, dass die Fakten endlich auch die Politiker überzeugen – „es ist ja durchaus denkbar, dass die Regierung schon durch die Unterstützungserklärungen zum Umdenken bewegt wird und das seinerzeitige Rauchverbot dann doch nicht kippt“, meint Szekeres, der in diesem Zusammenhang auch auf die wachsende Anzahl von Gastronomen verweist, die bereits jetzt freiwillig Nichtraucherlokale betreiben.