Am 20. Dezember feierte die Österreichische Krebshilfe ihr 95-jähriges Jubiläum. Ursprünglich als wissenschaftliches Forum eingerichtet, zählt die Krebshilfe heute dank der Vorsorgekampagnen für Herrn und Frau Österreicher, der Forschungsförderung und der Beratung und Hilfe für Patienten und ihre Angehörigen zu den bekanntesten gemeinnützigen Organisationen des Landes.
Wien, 20. Dezember 2005: Schon 1910 galt Krebs als eine der größten Krankheitsbedrohungen und sowohl Ursachenerforschung als auch Behandlungsverbesserung wurden immer wichtiger. Daher gründeten die Ärzte Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, Hofrat Prof. Dr. Richard Paltauf, Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg, Prof. Dr. Alexander Fraenkel, Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky und Dr. Josef Winter am 20.12.1910 die „k&k österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“.
Was als wissenschaftliches Forum begann, hat sich zu einer umfassenden Organisation entwickelt: Der Dachverband mit seinen Gremien, die neun Landesvereine und die angeschlossenen 34 Beratungsstellen bilden zusammen die Österreichische Krebshilfe, die seit 1988 unter „Österreichische Krebshilfe-Krebsgesellschaft“ firmiert. Die Statuten sehen neben Forschungsförderung und Information der Bevölkerung zum Thema „Krebsvorsorge” vor allem Beratung und Hilfe für Erkrankte und Angehörige vor.
Durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, das Bewusstsein zur Vorsorge und Früherkennung von Krebs in der österreichischen Bevölkerung zu forcieren; erstmals ist ein rund 20%iges Ansteigen an Vorsorgeuntersuchungen zu verzeichnen. „Wir führen diesen Erfolg sehr wohl auf unsere Kampagnen zurück,“ so Doris Kiefhaber-Sommer, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe. „Sie haben erheblich dazu beigetragen, den Menschen zu kommunizieren, dass Früherkennung Leben retten kann.“
Neben dieser allgemeinen Information im Dienste der Krebsvorsorge (Krebsfrüherkennung) sind vor allem die persönliche Beratung und Betreuung von Krebspatientinnen und –patienten sowie deren Angehörigen eine unersetzbare Leistung der Österreichischen Krebshilfe. In den 34 Beratungsstellen in ganz Österreich finden jährlich 30.000 Menschen Rat und Hilfe.
„Es ist eine unserer schwierigsten Aufgaben dafür Sorge zu tragen, dass auch weiterhin die finanziellen Mitteln zur Erfüllung unserer Aufgaben zur Verfügung stehen,“ so Kiefhaber-Sommer. „Das Österreichische Spendengütesiegel, das jährlich an uns verliehen wird, ist ein Garant dafür, wie sorgsam und verantwortungsbewusst die Österreichische Krebshilfe mit Spenden umgeht.“
Die jährliche Forschungsförderung erfolgt unter anderem durch die Vergabe des „Univ. Prof. DDr. Karl Fellinger“-Preises, der für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung vergeben wird. Im Rahmen der Krebshilfe Jubiläumsfeier erhielten Dr. Nicole Concin, Dr. Margit Huber und Dr. Philipp Bernhard Staber diese Auszeichnung.
Krebshilfe Präsident Paul Sevelda und Vorsitzender der Jury Alfred Beham mit den Fellinger-Preisträgern Nicole Concin, Philipp Bernhard Staber, Margit Huber
Foto: Österreichische Krebshilfe; A. Halada
Jubiläumsfeier: 95 Jahre Österreichische Krebshilfe
Die Österreichische Krebshilfe feierte ihr rundes Jubiläum in jenen Räumen, in denen auch die Gründungssitzung im Jahr 1910 stattfand: Im Restaurant „Adam“, im achten Wiener Gemeindebezirk. Dabei bedankte sich der Vorstand bei Sponsoren, Partnern und Wegbegleitern für ihre Unterstützung. „Wir möchten Dank dafür aussprechen, dass es 95 Jahre lang immer wieder Menschen gegeben hat, die sich in den verschiedensten Funktionen und Eigenschaften in den Dienst der Krebshilfe gestellt haben. Mediziner, Rechtsanwälte, Unternehmer, Medienvertreter, Privatpersonen – jeder Beitrag ist sehr wichtig, damit die Österreichische Krebshilfe auch in Zukunft ihre Aufgaben erfüllen kann,“ erklärt Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.
Karl-Heinz Grasser, Manfred Ainedter bei der "Weitergabe des Feuers".
Foto: Österreichische Krebshilfe; A. Halada
Als Anerkennung für besondere Verdienste erhielten Dr. Rene Alfons Haiden, ehrenamtlicher Finanzreferent, und Univ.-Prof. Dr. Johann Heinrich Holzner, Präsident in den Jahren 1980 – 1989 und 1992 – 1994, die Krebshilfe Ehrenmedaille überreicht. Mit dem Anbringen einer Gedenktafel wird die Krebshilfe-Gründungssitzung beim „Adam“ auch die nächsten Jahrzehnte in Erinnerung bleiben.
Krebshilfe-Präsident Sevelda ehrte Prof. Holzner und Dr. René A. Haiden für besondere Verdienste um die Krebshilfe.
Foto: Österreichische Krebshilfe; A. Halada
Paul Sevelda, Karl-Heinz Grasser, Manfred Ainedter und Rene Alfons Haiden beim Anbringen der Krebshilfe-Gedenktafel am Restaurant “Adam” in der Wiener Florianigasse.
Foto: Österreichische Krebshilfe; A. Halada